Wie uns Sport, Essen und Ablenkung von uns selbst entfernen – und wie Meditation uns zurückbringt

In einer Welt, in der Produktivität als Tugend gilt und Ablenkung an jeder Ecke lauert, greifen viele Menschen instinktiv zu Strategien, um sich besser zu fühlen: Sport treiben, sich etwas Leckeres gönnen oder sich mit Serien, sozialen Medien oder Arbeit betäuben. Diese Aktivitäten sind an sich nicht schlecht – im Gegenteil, sie können Teil eines gesunden Lebens sein. Doch sie können auch als Flucht dienen: vor Gefühlen, vor Stille, vor uns selbst.


Sport – die noble Flucht

Sport gilt als gesund und mental stärkend – was er auch ist. Aber wie oft laufen wir vor uns selbst davon, statt wirklich zu laufen? Wenn Bewegung zur ständigen Selbstoptimierung oder zur Vermeidung von innerer Unruhe wird, verliert sie ihren eigentlichen Wert. Wir jagen dem nächsten Ziel hinterher, ohne zu fragen: Was treibt mich wirklich an?.

Essen – Trost oder Verbindung?

Essen ist ein menschliches Grundbedürfnis – aber auch ein emotionales Ventil. Wir essen, wenn wir traurig sind, gestresst, leer. Essen wird zum Mittel, unangenehme Gefühle zu überdecken. Oft merken wir das erst, wenn wir schon zum dritten Mal zum Kühlschrank gehen, ohne wirklich Hunger zu haben. Statt zu fühlen, füllen wir.

Ablenkung – die große Entfremdung

Serien, Social Media, Nachrichten, Pläne schmieden, ständig beschäftigt sein: All das lenkt uns ab. Aber wovon eigentlich? Von der Leere? Von Unsicherheit? Von Fragen, auf die wir keine Antworten haben? Ablenkung gaukelt uns Kontrolle und Aktivität vor, während wir innerlich immer weiter von uns selbst wegdriften.

Meditation – der Weg zurück

Meditation ist kein Allheilmittel, aber sie ist ein Anfang. Sie zwingt uns nicht, besser zu werden – sie lädt uns ein, da zu sein. Still zu werden. Nichts zu tun. Genau das macht sie so herausfordernd – und so heilsam. Denn in der Stille zeigt sich, was wir sonst mit Sport, Essen oder Ablenkung überdecken: Uns selbst. Unsere Ängste, Wünsche, Muster. Und auch unsere tiefe Kraft und Klarheit.

Zurück zu Verbindung

Meditation bringt uns zurück – nicht zu einem idealisierten Selbst, sondern zu dem, was jetzt ist. Sie ist eine Praxis der Rückkehr. Zur Gegenwart. Zum Körper. Zum Atem. Und damit auch: zu uns selbst.

Fazit

Es geht nicht darum, auf Sport, gutes Essen oder Unterhaltung zu verzichten. Sondern darum, ehrlich zu schauen, warum wir etwas tun. Meditation hilft, diese Ehrlichkeit zu kultivieren – sanft, aber unbeirrbar. Und vielleicht ist das der mutigste Schritt überhaupt: sich selbst nicht mehr zu entkommen.