Finde das Helle in dir

Das Helle hinter der Dunkelheit

Die Sonne scheint immer! Das ist das Gesetz des Universums. Die Sonne wird nur verdeckt durch die Erde und die Wolken. So verdecken auch wir unsere Sonne durch unser Person-Selbst, verstecken sie hinter Ablehnung, Bedürftigkeit und Unwissenheit. Auch unsere Sonne scheint immer. Auch das ist ein universelles Gesetz. Dieses „Licht der Herzweisheit“ scheint ewig. Unabhängig von den Wolken an unserem Himmel. Nur da, wo Wolken sind, ist auch der Schatten. Darum: Suche nicht die Wolken, suche nicht die Schatten.  Suche das Helle, das Licht in dir. Jetzt: Suche das Helle in Dir.


Die Wolkendecke durchdringen

In der Meditation, im Zazen, erkenne ich mit der Zeit, dass die Gedanken, die ich habe, leer sind. Ich stelle fest, die Gedanken kommen und gehen wie Wolken. Wenn ich sitze, in der richtigen Form, und es denkt und denkt und denkt, und ich gehe in jede kleine Gedankenwindung hinein und baue sie aus, drehe mich nach links und rechts – komme vom Stöckchen aufs Hölzchen, dann ist da kein freier Raum. Erst wenn ich durch die „Wolken“ hindurch dringe, dann öffnet sich die Weite in mir. Den Körper still zu halten, ist der erste und wichtigste Schritt. Dann beruhigen sich die Gedanken durch die Übung und mit der Zeit mehr und mehr die Gefühle. Körper, Gedanken, Gefühle werden wesentlich. Kraft, Stille und Klarheit.


Ein Zen-Meister fragt seinen Schüler: „Wo ist dein Geist?“ Der Schüler sagte: „Mein Geist muss in meinem Kopf sein, denn wenn ich meine Gedanken wahrnehme, habe ich den Eindruck, als spräche jemand im Inneren. meines Kopfes.“

Der Meister winkte den Schüler ganz nah an sich heran. Als dieser unmittelbar vor dem Lehrer stand,  trat der Meister dem Schüler feste auf den Zeh und fragte: „Wo ist dein Geist jetzt?“


Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis. Aber jeder Augenblick ist ein Geschenk.

  •  Auszüge aus dem Buch: „Das Leben ist ein Geschenk“ von Hinnerk Polenski