Schließe Frieden mit Deinem Monkey Mind – und Ruhe kehrt ein

Eben hingesetzt zur Meditation oder hingelegt zum Ausruhen – und schon geht es los: Gedanke jagt Gedanke, einer nach dem nächsten und es hört nicht auf. Jetzt ist Schluss! Aber schon kommt wieder einer. Bekannt? Dann auf – Lerne, wie Du Herr über Deine Gedanken wirst! Lerne, durch richtige Bauchatmung Stille in Dir zu erzeugen! Und lerne, das Gedankenkarussell in einen wertvollen Freund und Helfer zu verwandeln!

Da sind die Affen los

Der Begriff „Affengeist“ klingt befremdlich in unserer westlichen Welt. Er stammt aus dem Buddhistischen, das wiederum aus einer Gegend stammt, wo Äffchen allgegenwärtig sind. Ihr unruhiges, rastloses, von Begierde und Angst bestimmtes Verhalten gab die Inspiration zur Bildung jenes metaphorischen Begriffes, der sich auf das chaotische, schwer zu führende Gedankenkreisen bezieht. Der Affe agiert und reagiert gemäß seinen Instinkten. Er folgt instinktgemäß und unreflektiert den eigenen Bedürfnissen hinsichtlich Nahrung, Territorium, Fortpflanzung und Überleben. Emotionen, wie beispielsweise die Angst, drücken sich unmittelbar aus und die urtypischen Überlebensstrategien – Fliehen, Kämpfen, Totstellen – laufen automatisch ab, quasi wie ein Computerprogramm. Im Gegensatz hierzu steht der „Mönchsgeist“, der durchgereifte Mensch. Er reflektiert und regelt sein Tun und Lassen und führt als Meister Geist, Seele und Körper wie ein Kutscher ein Gespann mit acht Pferden.

Es denkt in uns – Vom Feind zum Freund

Dabei ist nichts Böses an dem „Affengeist“. Der Lebensberater und ehemalige Hindu-Mönch Jay Shatty vergleicht den Affengeist mit einem Kind, das nach Aufmerksamkeit schreit. Er stellt damit eine Verbindung her zum psychologischen Konzept des „inneren Kindes“, ein Konzept für das Unterbewusstsein. Welche Mengen an Eindrücken und Erlebnissen liegen am Boden unseres Unterbewusstseins, oft schnell heruntergeschlungen, ohne viel zu kauen, kaum verdaut! Das rumort da unten, will beachtet und verdaut werden. Und es macht sich bemerkbar, wie ein kleines Kind, das alleingelassen der Aufmerksamkeit und Zuwendung entbehrt. Es zu unterdrücken hilft nicht weiter. Jay Shatty fordert vielmehr dazu auf, den Monkey Mind zu respektieren und Freundschaft mit ihm zu schließen. Schließlich gibt er uns essenzielle Hinweise auf Dinge, die möglicherweise in uns der Bearbeitung bedürfen und uns blockieren: Verdrängter Ärger, Frust oder unverarbeitete Traumata. Es ist wichtig, diesen Aufruf zur Bearbeitung ernst zu nehmen. Denn gerade die negativen Gedanken und Emotionen haben etwas Destruktives, können krank machen.

Beruhige Deinen Verstand, und der Sturm zieht vorbei

Der Buddha selbst erinnert daran, dass man den Sturm nicht beruhigen kann. So lässt sich auch das Gedankenkarussell nicht willkürlich anhalten. Aber durch effektive und effiziente Arbeit an Dir selbst kannst Du zur Stille finden. Der Schlüssel zum Umgang mit dem Kopfkino ist laut Jay Shatty das Loslösen. Er weist darauf hin, dass wir selbst nicht unsere Gedanken sind. Sie seien vielmehr wie Wolken, die kommen und gehen. Wie der bei Buddha genannte Sturm. Wir sollten Herr über unseren Geist werden.
Eine Herangehensweise ist die „Spot-Stop-Swap“-Methode: Achtsam durch die Welt gehen, innehalten und betrachten, mit positiver Umdeutung loslassen. Kommt also ein negativer oder immer wiederkehrender Gedanke oder eine Emotion ins Bewusstsein, dann lasse Dich nicht mitreißen und nervös machen, sondern nimm ihn vollbewusst wahr. Da will sich etwas kundtun! Damit stellst Du bereits dem Automatismus eine Eigenaktivität entgegen. Dann halte inne und betrachte den Gedanken oder die Emotion. Was hat sie ausgelöst? Womit hängen sie zusammen? Wo kommen sie her? Was liegt ihnen zugrunde? Mache Dir ruhig Notizen, wenn Du etwas findest, was der tiefgehenderen Bearbeitung bedarf. Dann aber versuche, den Gedanken oder das Gefühl, das Thema, in einem weitergefassten, sinngetragenen Kontext zu sehen, in dem diese eine positive Konnotation erhalten. Allein schon die Tatsache, dass Du auf die Existenz beispielsweise von etwas Unverdautem hingewiesen und damit anregt wirst, dieses zu verarbeiten, es aufzulösen, zu erlösen, ist schon Goldes wert.
Allerdings kann auch das in nervöses Herumgedenke ausarten, wenn Du nicht gelernt hast, Ruhe und Stille in Dir zu erzeugen.

Stille ist der Nährboden für fruchtbare Freundschaft mit Deinem Monkey Mind

In sich Stille zu erzeugen, gehört zu den grundlegenden Fähigkeiten, Herr über sich selbst und somit auch über seinen Geist zu werden. Die vielfältigen Techniken der Meditation, wie sie beispielsweise in der ZenLounge Salzburg gelehrt werden, sind eine über Jahrtausende hinweg sich bewehrte Methodik hierin. Suche Dir Deinen Zen-Meister!
Der erfahrene Zen-Meister Hinnerk Polenski erläutert eindrücklich den Zusammenhang zwischen Atmung und Affengeist. Es gibt zwei Arten der Atmung, die Brustatmung und die Bauchatmung. Bei der Brustatmung hebt sich der Brustkorb, der Nackenbereich wird involviert. Dies kann Gedankenverstrickungen stimulieren. Diese Art der Atmung ist typisch für die moderne westliche Welt. Die Bauchatmung findet unterhalb des Zwerchfells statt. Es kommt hierbei viel mehr Luft in den Körper, somit auch mehr Energie, andererseits wird der Brustbereich nicht beteiligt. Es wird leichter, Stille zu erzeugen. Diese Art der Atmung steht in Zusammenhang mit dem Hara, einem wichtigen Energiezentrum etwa zwei Fingerbreit unterhalb des Bauchnabels. Es ist die Mitte des Körpers, auch das energetische Zentrum. Im Zen spielt es eine herausragende, ja zentrale Rolle. Richte in der Meditation das Augenmerk auf die Verlangsamung der Ausatmung! Die Einatmung geschieht von selbst, der Bauch wölbt sich nach vorn. Ein kurzes Innehalten hiernach lässt Dich automatisch eine leichte Spannung der Bauchdecke verspüren. Dann atme bewusst aus. Lass Dich wie hineinfallen in die Ausatmung und verweile danach. Da immer noch ein Rest an Luft in Deinen Lungen vorhanden sein wird, kannst Du getrost eine Weile im Zustand des Ausgeatmet-habens verweilen. Spüre Deinen Unterbauch und lasse zum Einatmen einfach los. Das Letztere ist wichtig, damit Du bei der Einatmung nicht wieder in die Brustatmung gelangst.
Nur durch die Verlängerung des Ausatmens kommst Du in den Unterbauch und Dein Körper kommt in ein gesundes Spannungsverhältnis in sich selbst. Das gesunde Spannungsverhältnis der Atemmuskulatur im Unterleib wirkt sich aus auf Deine Fähigkeit, Herr über Dein eigenes Gedankenleben zu werden. Du lernst, Stille zu erzeugen und Dein Monkey Mind kommt zur Ruhe.