Gartenarbeit
Ach, ich liebe den Frühling einfach.
Mit den Blumen blühe auch ich regelrecht auf. Nicht, dass ich im Winter nicht auch aktiv wäre und ihn nicht in vollen Zügen genieße, aber das Frühlingserwachen in der Natur zu beobachten, das hat schon einen speziellen Charme.
Wenn die Blätter auf den Bäumen wieder grün werden, die Temperaturen langsam nach oben klettern und die Vögelchen so vergnügt zwitschern, da geht einfach das Herz auf. Auch biologisch ist das ganz einfach zu erklären, da die Natur uns durch die stärkere Sonneneinstrahlung wieder mehr Vitamin D schenkt- und das hebt die Stimmung 🙂
Viele Dinge, die ich gerne in der Natur mache, kann ich auch im Winter machen. So steht zum Beispiel einer schönen Winterwanderung nichts im Wege und ich begebe mich auch in der kalten Jahreszeit viel auf Entdeckungsreisen in der Natur. Eine Sache, die im Winter allerdings nur erschwert möglich ist und auf welche ich mich im Frühling immer besonders freue, ist das Arbeiten in meinem geliebten Garten.
Einige werden das sehr gut nachvollziehen können und andere werden sich wohl denken- “Meh, gibt Aufregenderes”.
Ich kann euch nur sagen, probiert es mal aus! Es hat so eine unfassbar beruhigende Wirkung und eigentlich nur Vorteile!
Was finde ich nun so toll am Gartenarbeiten?
Ich liebe einfach alles daran, mich in meinen Garten zu begeben, meine Gartenhandschuhe anzuziehen und drauf los zu rupfen, zu graben, zu gießen oder zu pflanzen. Das ist für mich eine ganz besondere Form der Ruhe. Ich kann alles um mich herum ausblenden und bin einfach nur im Moment. Ich bin dann ganz in meinem Garten. Ängste und Sorgen haben hier keinen Platz, denen kann ich mich danach auch noch widmen, sollten sie da sein. Im Garten funktioniert das ganz gut mit der Achtsamkeit!
Ein schöner, gesunder Garten verlangt einem zudem einiges ab! Das muss man sich schon auf die Bedürfnisse der Pflanzen konzentrieren und hat gar keinen Platz für andere Gedanken…
Nehmen wir zum Beispiel die beiden Nemesis der meisten Hobbygärtner- Schnecken und Unkraut. Unzählige Male wird man als Gartenliebhaber mit dieser Problematik konfrontiert und gezwungen, schnellstmöglich an der besten Lösung zu arbeiten- also volle Konzentration auf das, was gerade vor einem liegt.
Es muss aber natürlich nicht immer ein Problem sein, das die ganze Aufmerksamkeit fordert. Oftmals geht man einfach in seinen Garten, werkelt herum und ist ganz im Moment. Eine Art der Meditation- Ganz im Moment versinken und sich voll und ganz einer Tätigkeit widmen. Sogar die Forschung hat den meditativen Effekt der Gartenarbeit schon erkannt!
Des Weiteren deuten viele Studien auf das hin, was wir Hobbygärtner wohl schon lange für uns entdeckt haben- Gartenarbeit kann entspannen, beruhigen, Stress mindern und sogar unser Herz stärken.
Ein paar meiner Tipps, die mir helfen im Garten zu entspannen:
- Geht in den Garten oder auf den Balkon und spürt einfach mal die Pflanzen und die Erde. Das Berühren der verschiedenen Strukturen hat schon etwas unheimlich Beruhigendes.
- Nehmt die Gerüche bewusst auf. Der Geruch nach dem Rasenmähen, die reifen Tomaten oder der Rosmarin, den man zwischen den Fingern reibt- himmlisch. Vielleicht wecken diese Gerüche auch Kindheitserinnerungen…
- Seht euch ganz bewusst um. Nehmt all die wunderschönen, bunten Farben in euch auf und beobachtet, wie der Garten als eigenes kleines Ökosystem funktioniert.
Der Garten ist ein wunderbares eigenes Ökosystem, das genau weiss was es braucht, um zu gedeihen. Ich kann meinen Teil tun und ihm so gut wie möglich dabei helfen, doch der Einfluss der Natur ist immer stärker.
Ein Garten ist eben auch ein Lehrer! Die Dinge, die uns der Garten lehrt, wissen wir meistens schon, doch sie werden hier nochmal anhand eines wunderbaren Beispiels veranschaulicht:
So ist es zum Beispiel mit dem Perfektionismus. Ein Garten wird nie perfekt sein. Man wird selbst am genauesten ausgelegten und gepflegten Garten immer etwas finden, was man noch verbessern könnte. So ist es eben mit allem im Leben. Doch im Garten ist die Natur der Boss! Und genau das ist doch das Schöne. Ich kann zwar immer mit der Heckenschere parat stehen und jedes freche Blatt trimmen, doch es wird früher oder später wieder nachwachsen. Ich kann Unkraut zupfen, doch es wird wieder nachwachsen. Mittlerweile finde ich das ganz wunderbar! (Nicht unbedingt das Unkraut)
Eine wichtige Lektion, die der Garten mir immer wieder veranschaulicht, ist, geduldig zu sein. Natürlich hätte man sofort nach dem Einpflanzen am liebsten gleich die frischen Erdbeeren oder Tomaten zur Ernte bereit, aber die Natur braucht Zeit. Wenn wir die Pflanzen einsetzen und gut pflegen, dann werden sie irgendwann “Früchte tragen”. Doch bis dahin wird mal mehr und mal weniger Zeit vergehen. Dafür ist es dann umso schöner 🙂
Es ist wunderbar dabei zu helfen etwas zu kreieren und dabei zuzusehen, wie die Arbeit belohnt wird.
Die Arbeit im Garten hat noch einen ganz besonderen Vorteil, den nun immer mehr Menschen für sich entdecken- sie ist anstrengend! Klar, wer vorwiegend am Gemüsebeet kniet, der wird hauptsächlich schmerzende Handgelenke haben. Doch wer mit vollem Einsatz im Garten arbeitet, der kann das durchaus als erfolgreiche Workout-Einheit abstempeln. Haken schwingen, Spatenstiche, Schubkarren voller Erde herumschieben, Erdsäcke schleppen etc- Das sind alles körperlich anstrengende Arbeiten! Wer das schon mal gemacht hat, der weiß, wie schweißtreibend das ganze Unterfangen sein kann!
Also, nichts wie auf in den Garten 🙂