Welche Rolle spielt Mitgefühl im Zen-Buddhismus?
Grundsätzlich ist Mitgefühl der Ursprung des spirituellen Lebens. Es ist damit das elementare Ziel all der Menschen, die ihr Dasein der Erlangung der Erleuchtung widmen. Um zu eruieren, welche Rolle Mitgefühl im Zen Buddhismus spielt, ist es zunächst einmal grundlegend, die Differenzierung zwischen dem Wort Mitleid und Mitgefühl zu verdeutlichen. Zen ist in dem Zusammenhang die mystische Variante des Buddhismus‘. Es heißt, Zen sei die wohl reinste Form des Buddhismus‘, die es gibt.
Mitgefühl statt Mitleid
Mit Blick auf die buddhistischen Ansichten ist es in keiner Weise förderlich, Leid zu teilen oder gar die Leidhaftigkeit eines anderen Menschen zu übernehmen. So ist in dieser Glaubensrichtung jeder Mensch für sein eigenes Geschick zuständig. Anders hingegen verhält es sich, wenn es um das Mit-Fühlen geht. Diese Eigenschaft wird hier als überaus positiv bezeichnet. Menschen, die über die Fähigkeit des Mitfühlens verfügen, sind auch imstande anzuerkennen, dass es Menschen gibt, die ein Leid, eine Schwere oder Belastungen unterschiedlichster Art durchleben. Dieser Aspekt des Begreifens und des Verstehens des Leides anderer wird dabei als Mitgefühl bezeichnet. Und somit erschließt sich bereits aus der Definition der Begrifflichkeit „Mitgefühl“, welche Rolle Mitgefühl auch im Zen Buddhismus spielt.
Der Ursprung des Lebens
Mit-Gefühl ist grundsätzlich die Wahrnehmung des Leides anderer, wobei hier der Fokus ganz klar darauf liegt, diese Erkenntnis auf sich selbst zu beziehen. Und zwar vor dem Hintergrund des Lernen wollens. Elementar ist diesbezüglich die Tatsache, dass in bestimmter Hinsicht eine Dankbarkeit entsteht, weil man selbst bereits eine Selbsterfahrung erlebt oder Einsichten generiert hat. Denn nur auf Basis dieser Erkenntnisse und Erlebnisse ist es einem Menschen überhaupt möglich, zu reifen.
Auf den Punkt gebracht – die Definition von Mitgefühl
Im Zen Buddhismus handelt es sich in erster Linie um den Wunsch, dass andere Menschen frei sein mögen von Leid. Insbesondere steht dabei der Wille im Fokus, dass andere frei von den Ursachen des Leides sein mögen. Aus dieser Bedeutung heraus kann man schließen, dass Mitgefühl darauf basiert, die Gefühle der Menschen an sich nicht nur zu verstehen und sie begreifen zu wollen, sondern sie auch wertzuschätzen. Der Aspekt greift im Zen Buddhismus, wenn man als Mensch selbst bereits einen bestimmten Leidensweg hinter sich gebracht hat.
„Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt.“
– Buddha –
In Anlehnung an die Weisheit des Buddha ist Zen weder eine Religion, noch eine Philosophie. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Form der Meditation. Es geht einzig und allein darum, zu lehren. Das Leben als solches soll hier und jetzt verwirklicht werden, ohne dass der Mensch dabei seine Gedanken an die Zukunft oder gar an die Vergangenheit verschwendet. Diese werden im Zen ohnehin bloß als Auswüchse des menschlichen egoistischen Verstandes begriffen. Mit der Konsequenz, dass sie den Denkenden daran hindern, wirklich zu leben. Ziel ist es, wirklich selbst gelegt, also persönliche Erfahrungen gesammelt zu haben. Nichtsdestotrotz kann oder darf Mit-Gefühl auch dann empfunden bzw. erlebt werden, wenn man selbst bestimmte Dinge nicht durchlebt hat. Wichtig ist, sich hinein fühlen zu können, wie tragisch ein bestimmtes Erlebnis für einen Mit-Menschen in der Tat gewesen sein muss. An dieser Stelle ist es laut Buddha hilfreich, sich selbst zu wünschen, sich aus der prekären Situation befreien zu können. Denn nur dann kann daraus der intensive Wunsch entstehen, dass sich auch der andere aus seinem Leid befreien kann.
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